Statement VDMA:
- Maschinenaussteller geben LIGNAplus 2003 gute Noten
- Erwartungen der Aussteller wurden mehr als erfüllt
- Lösungen für mehr Produktivität vorgestellt
Der Fachverband Holzbearbeitungsmaschinen im VDMA ist mit dem Verlauf der LIGNAplus 2003 sehr zufrieden „Unsere Mitglieder sind nach den fünf Messetagen besser gestimmt als vorher, kritische Stimmen hat es nicht gegeben“, erklärt Dr. Werner Neubauer, Geschäftsführer des Fachverbandes HolzÂbearbeitungsmaschinen im VDMA. Auf der LIGNAplus 2003 habe sich spürbar Entspannung breit gemacht, von Tag zu Tag verbesserte sich die Stimmung. Damit habe die LIGNAplus 2003 wichtige Impulse gegeben und sich erneut als Weltleitmesse bestätigt. Die VDMA-Mitglieder berichten von einem beÂsonderen Andrang von Besuchern aus Osteuropa, vor allem aus Russland. Für manche Aussteller sei der russische Markt inzwischen der wichtigste überhaupt, sagte Neubauer. In Osteuropa gebe es eine Vorliebe für Maschinen aus DeutschÂland. Davon profitieren die VDMA-Mitglieder, zumal der InÂlands-Maschinenmarkt zurzeit sehr schwach ist. Die ExportÂquote deutscher Hersteller sei auf mittlerweile 67 Prozent gestiegen.
Technologie für höhere Produktivität und Qualität
Technologisch bestimmten in allen AusstellungsschwerÂpunkten höhere Maschinengeschwindigkeiten und eine damit einhergehende höhere Produktivität die Konzepte der AusÂsteller. Modulbauweisen ermöglichen individuelle MaschinenÂkonzepte. Zu beobachten war auch ein starker Trend zu mehr Qualitätskontrollen im laufenden Betrieb durch selbstÂlernende Multisensoren-Systeme und opto-elektronische AnÂlagen. Immer mehr Betriebe der Holzwirtschaft lassen damit sowohl die Vor- als auch die Endprodukte elektronisch überÂwachen, um Maschinenschäden und Qualitätsmängeln vorÂzubeugen.
Flexiblere Maschinen für die Möbelindustrie
Das umsatzstärkste Segment der Holzbearbeitungsmaschinen sind Anlagen für die Möbelindustrie. Auf der LIGNAplus 2003 setzte sich der Trend zu intelligenten Maschinen weiter fort. Vor allem im Bereich der Regelungstechnik haben die Maschinen der neuen Generation deutliche Fortschritte gemacht, aber auch höhere Bearbeitungsgeschwindigkeiten setzen sich am Markt durch. Aufgrund erhöhter Designansprüche gibt es in der Möbelindustrie einen Trend zu Kleinserien, dadurch sind flexiblere Durchlaufmaschinen und CNC-Bearbeitungszentren stärker gefragt. MaschinenÂwerkzeuge – teilweise diamantbesetzt – verbunden mit Schnellspannfuttern sind Teil modularer Systeme und reduzieren RüstÂzeiten. Auch beim Fördern und Handling in den FertigungsÂhallen gewinnt die Automatisierung an Bedeutung. Im Bereich der Oberflächenbeschichtung wurden auf der LIGNAplus 2003 komplexe Technologien zur Pulverlackierung von HolzÂwerkstoffen präsentiert, die den steigenden UmweltÂschutzanforderungen Rechnung tragen und speziell für MDF bereits industrieÂtauglich sind.
Einsteigermaschinen für das Handwerk
Bei den Maschinen für den handwerklichen Einsatz bieten die Hersteller ihren Kunden eine steigende Zahl von Varianten an, um so zielgruppengerechte Lösungen liefern zu können. Auf vielen Ständen waren preisoptimierte Einsteigermodelle mit einem Leistungsumfang zu sehen, der der derzeitigen wirtschaftÂlichen Situation im Handwerk Rechnung trägt. Gleichzeitig steigt die Zahl von Hightech-Maschinen mit CNC-Steuerung, die die Grenze zwischen Industrie- und Handwerk fließender machen. Mit neuer Branchensoftware für Zimmerer lassen sich Dachstühle am PC fotorealistisch planen und Teilelisten elektronisch zusammenstellen.
Massivholzverarbeitung setzt auf Geschwindigkeit
Auf der LIGNAplus 2003 verstärkten sich zwei generelle Trends bei der Massivholzverarbeitung: Mehr GeschwindigÂkeit und kompaktere Anlagen. Mit einer TransportÂgeschwindigkeit von 400 m/min und Beschleunigungs- und Bremswerten von 50 m/s2 erreichen Kappsägen neue Dimensionen. Selbst bei Kehlautomaten sind VorschubÂgeschwindigkeiten von 100 m/min bei gleichzeitig gesteigerter Oberflächengüte keine Seltenheit. Kompaktere Einheiten, etwa bei KeilzinkenÂanlagen, ermöglichen auch kleinen und mittleren Betrieben, ihr Restholz wirtschaftlich zu verwerten.
Holzwerkstoff- und Furnierherstellung
Der wachsende Bedarf an dünnen Holzwerkstoffplatten, flexiblere Produktionsabläufe und der Einsatz neuer Rohstoffe auf Recyclingbasis waren die wichtigsten Themen im Bereich Holzwerkstoff- und Furnierherstellung auf der LIGNAplus 2003. Dort präsentierte Anlagen können Platten mit einer auf 1,5 bis 1,8 mm reduzierten Dicke herstellen. Die technoÂlogische Herausforderung liegt dabei auch in der genauen Arbeit der Streuanlagen. In einer erstmals vorÂgestellten konÂtinuierlichen Presse lässt sich die Stärke von Platten im laufenden Prozess verändern. Stark im Kommen sind elektronische DienstÂleistungen für die Holzwerkstoff-Herstellung. So können Anwender heute Online-Diagnose-Systeme und Online-Ersatzteil-Bestellung nutzen. Um AnÂlagen schneller in Betrieb nehmen zu können, bieten Hersteller SimulationsÂprogramme an, mit deren Hilfe sich Mitarbeiter am PC mit der neuen Funktionalität vertraut machen können.
Sägewerkstechnik – 3D-Verfahren reduzieren Abfall
Sägewerke setzen verstärkt auf Computersysteme, um den Werkstoff Holz ökonomischer verarbeiten zu können. Auf der LIGNAplus 2003 wurden 3D-Messverfahren vorgestellt, mit der sich Rundholz besser ausnutzen lässt. Selbst verzogene Baumstämme können so für den Fertigungsprozess genutzt werden. Gleichzeitig wird auch in diesem Bereich verstärkt auf die Produktivität geachtet. Arbeiten aktuelle Maschinen mit Durchlaufgeschwindigkeiten von 120 bis 150 m/min sind für Maschinen der neuen Generation auch 200 m/min ein erreichbares Ziel. So lassen sich die Einschnittkosten in einem durch Ãœberangebot geprägten Markt weiter reduzieren. Kleinere Sägewerke können sich in diesem harten KonkurrenzÂkampf nur in Nischen und durch ein erweitertes LeistungsÂspektrum behaupten. Zu den Nischen gehört das Sägen von Starkholz oder alternativer Holzarten, die sich in GroßÂanlagen nicht wirtschaftlich verarbeiten lassen. Zu den Zusatzleistungen gehören Trocknung, Besäumen, Hobeln, aber auch Vorschleifen. Das führt zu einem erhöhten InvestitionsÂbedarf auch in diesem Bereich.
Navigationssysteme erobern Forstwirtschaft
Navigationssysteme erobern auch die Forstwirtschaft. Auf der LIGNAplus 2003 wurden Pilotprojekte gezeigt, mit deren Hilfe der Einsatz von Erntemaschinen und Transportkapazität optimiert werden kann. So gibt es weniger Schäden durch Maschineneinsatz im Wald und eine verbesserte LogistikÂkette. Gleichzeitig zeichnete sich ein weiterer Trend zur Mechanisierung im Wald ab: Moderne Fäller-Bündler mit Mehrbaumaggregaten ermöglichen rationelleres DurchforsÂten. Hydraulikbounder bündeln das Durchforstungsholz. Für eine rationellere ProÂduktion von Stückholz zur thermischen Nutzung sorgt ein neuartiger Stückholzprozessor, der direkt im Wald die Baumstämme verarbeitet und damit teure Transportkosten reduziert. Die steigende Mechanisierung macht die Arbeit im Wald zudem rationeller.
Karriere mit Holz zog 7000 Besucher an
Das Forum „Karriere mit Holz“, durchgeführt vom FachÂverband Holzbearbeitungsmaschinen im VDMA und unterÂstützt von Firmen und Aus- und WeiterbildungsÂeinÂrichtungen, hat sich als stark frequentierter AnÂziehungsÂpunkt für den Berufsnachwuchs erwiesen und zog mehr als 7000 Besucher an. Schüler, Studenten und Berufseinsteiger informierten sich über die attraktiven Angebote der Hightech-Branche Holzwirtschaft, darunter rund ein Drittel Schüler von allgemeinbildenden Schulen. Fachvorträge, Berufsberatungen, geführte MesseÂrundgänge, Jobbörsen sowie moderierte get-together-Veranstaltungen bildeten die Eckpfeiler des Informationsangebotes für den Nachwuchs. Fach- und Führungskräfte gaben Tipps für die Karriereplanung und garantierten dem Nachwuchs so einen informativen und wertvollen Messebesuch. Besondere Aufmerksamkeit fand dieser Stand auch bei Niedersachsens UmweltÂminisÂter Hans-Heinrich Sander und Hannovers Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg.
Die nächste LIGNAplus findet von Montag 2. Mai bis Freitag 6. Mai 2005 statt.
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